Grüne Hölle 09/02
Im Herzen sind wir grün und gedenken der Umwelt, bevor wir die
Motoren anschmeißen. Es ist Herbst, die Felder sind abgeerntet,
und der mögliche Flurschaden hält sich in Grenzen. So gut
sind wir, bevor wir durch den Acker pflügen.
Gestartet wird in zwei Klassen, Enduristen und Klassikschrauber.
Der fliegende Start gibt ein schönes Bild fürs zuschauende
Fußvolk - und schon fliegen dem Publikum die Krumen ins Gesicht.
Eine Viertelstunde werden vom Teilnehmerfeld ohnehin nichts mehr zu
sehen sein. Es verschwindet in der Botanik, und nur übers Wasser
ist noch entferntes Motorenbrüllen zu vernehmen.
Die Rennfahrer werden bald auch nichts mehr sehen, denn wer vorne fährt,
wirbelt eine dichte Staubwand in die Höhe. Da schlagen die dichtauf
folgenden Männer verschiedene Wege ein, und einige verirren sich
in der grünen Hölle. Aber wer den See nur irgendwie umrundet,
machts schon richtig. Auch der Endurist, der eine halbe Stunde nach
Ankunft des letzten Klassikfahrers angeballert kommt. Sein Weg führte
plötzlich zum Rhein und fast nicht zurück: Ich dachte, wenn
ich immer am Wasser langfahre, bin ich richtig.
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